Von Diana Engel und Catrin Watermann
Feature von Diana Engel und Catrin Watermann
Jean-Marce Banoho holt einen Brief aus seiner Jackentasche, Absender: »Familiengericht Berlin-Kreuzberg, Kosteneinziehungsstelle der Justiz«. Er setzt sich an einen der Tische vor der großen Schaufensterscheibe im Infocafé »Der Winkel« und wählt die Nummer der Kosteneinziehungsstelle. Ein Asylbewerber aus Kamerun habe ihn um Hilfe gebeten, weil er Schulden beim Gericht habe, erklärt er. »Ja, guten Tag, hier ist Jean-Marce Banoho, ich bin Sozialarbeiter.« Es geht um Unterhaltszahlungen.
Die Dämmerung ist eingebrochen, der Sand auf den Straßen dämpft die Geräusche, kleine Lehmbauten verstecken sich am Straßenrand, als vier Reisebusse in die Kleinstadt Nioro im Norden Malis einfahren. Menschen mit orangefarbenen T-Shirts steigen aus den Bussen. Sie trommeln und tanzen. »Für offene Grenzen« ruft eine auf Französisch, »Für Bewegungsfreiheit« ein anderer. Dann stimmen sie ihr Lied an.
Wie sicher sind unterirdische Kohlendioxidspeicher? Die CCS-Technologie gilt vielen als Hoffnungsträgerin im Kampf gegen den Klimawandel. Jetzt ist am Ort des weltgrössten Kohlendioxidspeichers in Kanada ein Streit darüber ausgebrochen, woher die hohen CO2-Konzentrationen im Boden stammen.
Ein beunruhigtes Ehepaar, das von seinem Grundstück geflohen ist; zwei Tümpel, aus denen Blasen aufsteigen und die anormales Algenwachstum zeigen; verendete Tiere in der Umgebung der Tümpel: Sie stellen derzeit die Zukunft der umstrittenen unterirdischen Kohlendioxidspeicherung (Carbon Capture and Storage – CCS) infrage.
Innerhalb eines halben Jahres hat sich das vormals exotische Thema Datenjournalismus zu einem ernstzunehmenden Genre gemausert. Es ist zwar weiterhin eine spezielle Nische, die sich zwischen Infografik und Multimedia-Storytelling behaupten muss. Aber 2011 dürfte deutlich werden, dass diese Nische ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal für Onlinejournalismus werden kann.
Erkenntnisse und Schlüsse aus einem Experiment mit dem Echtzeitnetz
Anlässlich der Grünen Woche hat ein Agrarbündnis aus Landwirtschaft-, Umwelt- und Tierschutzverbänden gestern in Berlin seinen »Kritischen Agrarbericht 2011« vorgestellt.
Viel wird in diesen Tagen vom Systemfehler und einem notwendigen Wechsel in der Agrarpolitik gesprochen. Auch das Agrarbündnis mahnt in seinem diesjährigen Bericht eine neue Agrarpolitik an.
Deutschland und Tschechien sind Stromexporteure, der östliche Nachbar Polen weitgehend energieautark. Die Versorger in allen drei Ländern beteuern, nicht ohne die Braunkohle auszukommen.
Karl Ludvik ist kein Mann, der gerne redet. »Kommen Sie!« sagt er und schreitet ungeduldig voran durch die noch leere Turbinenhalle. Den Neubau des Kraftwerks Ledvice in Nordböhmen zu koordinieren, ist sein letztes großes Projekt vor dem Ruhestand. Oben auf dem Treppenturm thront eine Aussichtsplattform. Gen Horizont zieht sich ein brauner Streifen durch die sonst grüne Landschaft, der Tagebau Bílina, der das Kraftwerk versorgt. »Der Standort Ledvice wurde gewählt, weil in Bílina noch genug Kohlevorräte vorhanden sind«, erklärt Ludvik. Ab 2014 soll das neue 660 Megawatt-Kraftwerk regulär Strom produzieren, 40 Jahre lang soll es am Netz bleiben.
»Waren-, Rohstoff- und Energieimporte aus Entwicklungsländern müssen sozial und ökologisch gerecht gestaltet werden«, forderten unlängst der Berliner Entwicklungspolitische Ratschlag (BER) und seine M…
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