Seit den Privatisierungen haben sich die Arbeitsbedingungen in China extrem verschlechtert
Robin Munro leitet in Hongkong das China Labour Bulletin (CLB), das über Arbeitsbedingungen in der Volksrepublik China recherchiert und Betroffenen Rechtshilfe anbietet. Über 14-Stunden-Schichten, mysteriöse Silikose-Erkrankungen und fehlende Normenkontrolle – aber auch über das steigende Selbstbewusstsein der chinesischen Arbeiter sprach Jutta Blume für ND mit ihm.
ND: Die VR China ist noch immer relativ abgeschottet. Woher beziehen Sie eigentlich Ihre Informationen?
Munro: Unsere Internetseiten sind in China gesperrt, trotzdem kontaktieren uns viele über das Netz. Wir verschicken unsere Bulletins auch per E-Mail. CLB-Gründer Han Dongfang arbeitet für den (von der USA-Regierung finanzierten, d. Red) Sender „Radio Free Asia“. Er ist dort für Sendungen zum Thema Arbeit verantwortlich, die man auf Kurzwelle in der VR China empfangen kann. Millionen hören das. Am Ende wird unsere Telefonnummer durchgesagt. So erfahren wir, was in den Fabriken passiert.