Stundenlang sitzen Richard O’Connell und Hiroyuki Takahara im Gewächshaus und zupfen Blätter von unscheinbaren Pflanzen, legen sie behutsam in runde Plastikschalen und tragen mit einem Pinsel eine klare Flüssigkeit auf. Dies ist Wasser, in dem die Sporen eines Pilzes gelöst sind. Die Forschungsgruppe O’Connells am Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung in Köln untersucht die Wechselbeziehungen zwischen Pflanze und Pilzschädling, wobei unterschiedliche genetische Varianten sowohl des Pilzes als auch der Wirtspflanze eine Rolle spielen.
Maja Schuster & Jürgen Weber
Rüdiger Siebert
Indien nordwärts.
Von Kerala bis Gujarat. Reisereportagen
Horlemann Verlag, Bad Honnef 2007,
252 Seiten, 14,90 Euro
Als regelmäßiger Besucher Indiens kann Rüdiger Siebert den Prozess der Globalisierung aus eigener Erfahrung nachvollziehen. Dadurch ist er in der Lage, die Wirkungen kenntnisreich und reflektiert, einfühlsam und unterhaltsam zu beschreiben. Sein Buch „Indien nordwärts“ lädt ein, sich auf den faszinierenden Subkontinent und seine Bevölkerung einzulassen.
Natur, denken die meisten von uns, kann man bei einem Waldspaziergang erleben. Oder wenn man im Sommer auf einer Wiese liegt und sich auf die verschiedenen Insekten konzentriert, die darin herumkrabbeln. Natur, das sind die Pflanzen und Tiere, ihr Zusammenspiel. Und auch wenn wir Menschen heute als größte Gefahr für die Natur gelten, gehören wir doch irgendwie dazu. Wir brauchen wie alle Tiere Nahrung und Luft zum Atmen, wir werden krank, wir altern und wir sterben. Alles ganz natürliche Prozesse.
Ein hoher Zaun, eine Eisentor. Ein Pförtner kontrolliert den Zugang: „Zu wem wollen Sie?“, „Zu Edward Lino*, bitte“, „Da lang, zweiter Stock!“. Zugang erhält man nach Voranmeldung oder wenn man den Namen eines Bewohners nennen kann.
In Zeiten des russischen Präsidentschaftswahlkampfes ist es schwierig, eine unabhängige Zeitung herauszubringen. Das kleine Blatt „Inform Polis“ versucht es dennoch – und stößt immer wieder an Grenzen.
Der wilde Mongole Dschinghis Khanund der ehemalige Ölmagnat Michail Chodorkowksi sind Idole für Oppositionelle in Burjatien. Denn die jungen Burjaten sind freiheitsliebend, traditionsbewusst und patriotisch. Doch der scheidende Präsident Putin beschränkte die Autonomie der Regionen drastisch. Seitdem wächst der Widerstand in der sibirischen Republik.
Mit gigantischen Solarkraftwerken soll Nordafrika der Sprung vom Energieimport zum Energieexport gelingen. Dies kommt vor allem der europäischen Klimabilanz zugute. Ralf Fücks, Vorstandsmitglied der ökopolitischen Heinrich-Böll-Stiftung, freut sich über die Erfindung der „eierlegenden Wollmilchsau“ im Energiebereich: Desertec. Ein Netzwerk solarthermischer Kraftwerke in der Sahara soll das Weltklima retten, regional für Beschäftigung und Einkommen sorgen, Trinkwasser aus Meerwasser herstellen und als europäisch-afrikanisch-arabisches Kooperationsprojekt zum Frieden beitragen. Die Werbetrommel für die energetische Weltrettung durch Desertec rührt der Club of Rome.
Zwischen Stubbendorf und Finkenthal nicht weit von Teterow, in der Nähe des Kummerower Sees. So könnte sich die Ortsbeschreibung des Hof Ulenkrug anhören. Doch sie würde einem Suchenden wohl nicht viel helfen – zu abgelegen ist die Gegend. Leicht hügelig, von Wäldern durchsetzt und landwirtschaftlich geprägt ist es hier, auch wenn in den kleinen Orten bereits seit längerem Discounter wie Lidl und Aldi der bäuerlichen Produktion Konkurrenz machen.