Ich treffe Andrej Rudomacha an einer lauten und nach Abgasen stinkenden Kreuzung in Adler, einem südlichen Vorort der russischen Olympiastadt Sotschi. In Jeans, Karohemd und Gummistiefeln kommt er schnurstracks auf mich zu, obwohl wir uns nie zuvor gesehen haben. Er führt mich zu einem Jeep des WWF, in dem bereits drei weitere Männer sitzen, am Steuer der Biologe Suren Gazarian, daneben der Ökologieprofessor Valery Akatov, auf dem Rücksitz quetsche ich mich zwischen Rudomacha und Alik Le, einen Bewohner Adlers. Die Männer gehören zur Nichtregierungsorganisation „Ökologische Wacht für den Nordkaukasus“.
Teeplantagen in Indien bilden eine ökonomische und gesellschaftliche Enklave, das Leben und Arbeiten ist geprägt von erzwungener Unterwerfung unter die fast uneingeschränkte Herrschaft der Plantagenbesitzer. Jürgen Weber berichtet für Gute-Arbeit-Weltweit über die Situation der TeepflückerInnen im indischen Bundesstaat West-Bengalen und ihren Kampf für bessere Arbeitsbedingungen.