Rote Karte für Wade

Zum Schluss blieb dem alten Mann nur noch, seinem Konkurrenten zu gratulieren und damit seine Demokratietreue unter Beweis zu stellen: Abdoulaye Wade wurde am 25. März 2012 als Präsident des Senegals abgewählt. Der neue Mann an der Spitze des Staates heißt Macky Sall. Laut amtlichem Endergebnis haben ihm 65,8 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme gegeben, Wade kam wie in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen nur auf rund 34 Prozent.

Verscharrt, aber nicht vergesen (Neues Deutschland, Aug. 2012)

»Meine Mutter bekam einen Riesenschreck, als sie hörte, was ich vorhabe. Sie sagte: Stell dir vor, es kommt ein neuer Krieg und sie werden dich töten.« Doch Hector Cada Navarro hatte sich etwas in den Kopf gesetzt. Er hatte bereits einige Jahre mit seinem Vorhaben gewartet, denn er traute sich nicht, solange seine Großmutter noch lebte, mit seinen Recherchen zu beginnen. Doch jetzt steht Hector auf dem Friedhof von Burriana in der Nähe der ostspanischen Stadt Valencia. Ein stämmiger junger Mann, lange Koteletten, Sonnenbrille.

Wer schlägt, muss gehen (RBB 2012)

Es begann nach der Geburt ihres Babys. Ihr Freund fing an, Sachen nach ihr zu werfen, dann schubste er sie. Irgendwann lief sie blutend aus dem Badezimmer, am Ende würgte er sie. Vor Gericht erwirkte sie ein Kontakt- und Näherungsverbot. Möglich macht dies das Gewaltschutzgesetz. Als es vor zehn Jahren in Kraft trat, wurde es als Meilenstein für den Opferschutz bei häuslicher Gewalt gefeiert. Denn damit wurde der Grundsatz „Wer schlägt, muss gehen – das Opfer bleibt in der Wohnung“ gesetzlich verankert.

Senegals Altpräsident will nicht gehen

Am Sonntag entscheiden die Wähler im westafrikanischen Senegal über ihren künftigen Präsidenten. Vier Wochen nach der ersten Runde stehen sich in der Stichwahl der 85-jährige Amtsinhaber Abdoulaye Wade und Herausforderer Macky Sall (51) gegenüber.

Getankte Nahrungsmittel

E 10? Nein Danke! Selten waren die Forderungen des Deutsche Automobilclubs ADAC so in Einklang mit Umweltschutzorganisationen wie dem BUND. Was als Versprechen begann, damit trotz eines absehbaren Endes der fossilen Energieträger besonders die Menschen in den Industriestaaten so mobil bleiben können wie bisher, kehrt sich langsam ins Gegenteil. Agrartreibstoffe haben als Zukunftsträger zwar nicht ausgedient – aber die Kritik von unterschiedlichen Seiten nimmt zu.

Grüner Visionär

2012 wird ein entscheidendes Jahr für den EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos. Der Verwalter des größten Budgets der Europäischen Union will vieles ändern. Und er hat seine politische Zukunft damit verknüpft, ob er seine Ziele erreicht.

Ein altes Verkehrskonzept mit neuem Motor (Taz-Beilage 2011)

Im Juli protestierten Kleinbäuerinnen und -bauern in der argentinischen Puna mit Straßenblockaden gegen die zunehmende Rohstoffförderung in der Region. Die begehrte Ressource heißt Lithium und findet sich in Salzseen und unterirdischen Wasserläufen im Dreieck der Länder Argentinien, Chile und Bolivien. Grund für den beginnenden Lithiumboom ist der Bedarf der Batterie- und Autoindustrie an dem Leichtmetall. Lithium-Ionen-Akkus sind derzeit die Technologie der Wahl für die Batterien von Elektroautos, deren Markteinführung unter anderem von der deutschen Bundesregierung gefördert wird – als saubere Zukunftstechnologie. Doch der Abbau der Rohstoffe, die in den künftigen Elektroautos stecken werden, ist oft mit gravierenden Folgen für die Menschen und die Umwelt in den Herkunftsländern verbunden.

E.on will Entschädigung

Sie haben sich während der Diskussion um den Atomausstieg bedeckt gehalten, jetzt fordern die Energiekonzerne nach und nach Entschädigungen. In dieser Woche hat E.on Klage beim Bundesverfassungsgericht eingereicht. Juristen sehen wenig Erfolgsaussichten. Umweltverbände rufen zum Stromwechsel auf.