Auf dem Weg zu einem Korridor des Todes (ND 2013)

Der Jesuitenpater Ismael Moreno ist seit 2001 Direktor des regierungskritischen Senders Radio Progreso in Honduras. Moreno ist eine wichtige Stimme der nach dem Putsch 2009 entstandenen Widerstandsbewegung. Über die Chancen auf eine politische Veränderung sprach mit ihm Jutta Blume.

 

nd: Bedeuten die Wahlen am 24. November den Beginn einer neuen politischen Epoche?

Ismael Moreno: Mit den Wahlen am 24. November endet ein Pakt der Regierungsfähigkeit, der mit dem Abkommen von Cartagena am 2. Mai 2011 begonnen hat. Die gesamte Zeit nach dem Staatsstreich war von einer Instabilität geprägt, die ich »die Regierung der Starken« nennen würde. Die Wahlen am 29. November 2009 gaben den Putschisten politische Legitimität, aber das reichte den Regierungen der USA und der Europäischen Union nicht aus. Sie verlangten Verhandlungen mit der Widerstandsbewegung. Der amtierende Präsident Porfirio Lobo schuf daher die Wahrheitskommission und ernannte eine Ministerin für Menschenrechte. Das Abkommen von Cartagena erlaubte die Rückkehr von Expräsident Manuel Zelaya (2009 durch Putsch ins Exil gezwungen – d. Red.) und die Wiederaufnahme von Honduras in die Organisation Amerikanischer Staaten. Ende 2011 bildete sich dann die Partei LIBRE und 2012 begann der Prozess der allgemeinen Wahlen.

Der Realität ins Auge sehen

Die Bürgermeisterin der Stadt Bochum hat ihn unterzeichnet, die Berliner Diakonie-Chefin, die SPD-Bundestagsabgeordnete Eva Högl, außerdem Mitarbeiterinnen von Anlaufstellen für Prostituierte wie Hydra und Ban Ying, die Berliner Koordinations- und Beratungsstelle gegen Menschenhandel: den „Appell für Prostitution“. Sie machen sich für die Stärkung der Rechte von Menschen in der Sexarbeit und für die Verbesserung ihrer Lebens- und Arbeitsbedingungen stark.

Industrie bleibt sicher versorgt (ND 2013)

Vom Bergbau Betroffene sind trotz internationaler Abkommen zur Unternehmensverantwortung weiter unzureichend geschützt.

 

In Bergbau und Rohstoffhandel müssen verbindliche Regeln für den Schutz von Menschen und Umwelt geschaffen, der Investitionsschutz für Unternehmen hingegen begrenzt werden. So lauteten zentrale Forderungen auf einem Kongress zum Thema Rohstoffgerechtigkeit in der Friedrich-Ebert-Stiftung am vergangenen Mittwoch. Schon seit Montag läuft bundesweit die »alternative Rohstoffwoche«, bei der nach der Herkunft und den Abbaubedingungen der in Deutschland verarbeiteten Rohstoffe gefragt wird. Im Mittelpunkt steht die Verantwortung, die rohstoffimportierende Staaten wie Deutschland in Bezug auf die Durchsetzung von sozialen und ökologischen Standards haben.

Baracke Nummer 8 (RBB Kulturradio)

Zwangsarbeit im Flughafen Tempelhof

Mariya Kulish ist 81 Jahre alt. Die Nazis hatten sie zusammen mit ihrer Mutter aus Weißrussland nach Deutschland verschleppt. Die Mutter arbeitete als Zwangsarbeiterin für die Rüstungsindustrie in einer Montagehalle im Flughafen Tempelhof. Diana Engel hat die Erinnerungen von Mariya Kulish aufgezeichnet und erzählt die lange vergessene Geschichte der Zwangsarbeiter vom Tempelhofer Feld.

Stimmen gegen Landraub – Community Radios in Honduras (Radio Onda 2013)

Beitrag auf Radio Onda vom 18.09. 2013 von Jutta Blume, Kirstin Büttner und Claudia Fix

Ob an der tropischen Karibik-Küste, im grünen Hochland oder auf einer Insel im Pazifik – Community Radios haben in Honduras Konjunktur. Es gibt sie nicht erst seit dem Putsch im Jahr 2009, als das Meinungskartell eine Nachrichtensperre verhängte. Doch seither haben die lokalen Radios bei der Bevölkerung sehr an Glaubwürdigkeit gewonnen.

Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen (DLR 2013)

Im Oktober 1983 standen politische Kreuzerger Aktivisten vor der Heilig-Kreuz-Kirche, im Schlepptau eine palästinensische Familie aus dem Libanon. „Die Leute sind akut bedroht von Abschiebung, sie brauchen Hilfe“, sagten sie. Pfarrer Jürgen Quandt öffnete die Tür und das Kirchenasyl erlebte eine erstaunliche Renaissance in der Bundesrepublik.

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