Mit einem Schullehrer durch die südchinesische Provinz Guanxi
Auf der Hauptstraße der Kleinstadt Yangshuo fahren alle durcheinander: Lastfahrräder, Motorräder, Kleinbusse. Die Menschenmenge vor der Markthalle ist schier undurchdringlich. Etwas ruhiger wird es auf der Xi Jie, der Weststraße. Dort stehen zweistöckige Häuser, die mit Holzschnitzereien verziert sind. Sie bilden den Kern des Städtchens, das vor mehr als eintausendvierhundert Jahren entstand. Am Ende der Straße fließt der Li-Fluss. Auf der Promenade stehen Frauen und halten den Fremden Fotos von Booten entgegen, die man für Ausflüge mieten kann. Der Fluss fließt durch eine bizarre Karstlandschaft, die von spärlichem grün bedeckten Hügel erinnern an gekrümmte Zuckerhüte. Ihre Namen lauten „Die Liebenden“, in einem ewigen Kuss erstarrt, oder die „sieben Geister zu Pferde“. Die Berge regen nicht nur die Phantasie an, sie waren mit ihren weitverzweigten Höhlensystemen auch immer militärisches Rückzugsgebiet: hier kämpften lokale Warlords, Teilnehmer des Langen Marsches und chinesische Truppen gegen die japanische Besetzung.